(Imports, die unter die Ausländerregelung fallen, werden mit einem A gekennzeichnet)

IMPORTS

Spricht man in Verbindung mit American Football von “Imports”, so ist in der Regel ein ausländischer Spieler gemeint, der das eigene Team unterstützen soll. Während man sich bis vor wenigen Jahren noch fast ausschließlich in der GFL und GFL2 eines, oder mehrerer Import-Spieler bediente, ist es mittlerweile auch in den Regionalligen nicht unüblich, wenn nicht sogar schon unabdingbar, möchte man höherklassig spielen, auf die Dienste von US-, Canada- oder Euro-Spielern zurück zu greifen. Dass einzelne, mit Import-Spielern besetzte, Spielpositionen den Unterschied zwischen Win und Loss ausmachen, kann regelmäßig beobachtet werden.

Rekrutiert wird in der Regel über persönliche Kontakte zu anderen Coaches und Teams, oder aber unter Zuhilfenahme des Portals EUROPLAYERS, über das sich Spieler anbieten und Vereine Spieler aktiv suchen können.

Während die suchenden Vereine dort ihre Bedingungen (Handgeld, Verpflegung, Unterkunft, Karte ÖPVN, Krankversicherung etc.) darlegen, laden die Spieler ihre mehr oder weniger aussagefähigen Hudl-Videos, oder anderes Material ihrer vorherigen Stationen als Spieler hoch.

Findet sich, nach dem vorhandenes Material gesichtet und einige Telefonate (auch mit ehem. Coaches oder Vereinen) geführt wurden, ein geeigneter Spieler, stellen sich bereits die ersten Fragen.

Wie wird der Spieler angestellt (wenn nicht aus EU wird eine Arbeitsgenehmigung benötigt, die nur dann erteilt wird, wenn die Person ihren vollständigen Lebensunterhalt darüber nachweisen kann)?

Wie wird krankenversichert (z.B. als s.g. “Incoming-Versicherung”) und wo untergebracht?

Wie lange bleibt der Import-Spieler, woher kommt er wie angereist, wohin reist er weiter?

Nicht selten verbinden US-Spieler mit ihrem ersten Ausflug in die deutschen Football-Ligen eine anschließende Europa-Rundreise, oder Stippvisite in eine europäische Metropole.

Da mit Football in Deutschland kein Geld verdient wird, müssen meist vereinsnahe Strukturen aushelfen. Arbeit liefert der Sponsor, Unterkunft ein Coach u.s.w.. Den US-Spielern wird manchmal nachgesagt, sie wären überheblich, arrogant und nicht teamfähig, sondern sich ab, trainieren für sich und mit Headphones auf dem Kopf. Erfahrungsgemäß ist dies aber eher eine Frage der aktiven Eingliederung – es sind junge Menschen, fern der Heimat, der lokalen Sprache i.d.R. nicht mächtig – man verbirgt seine Unsicherheit hinter gespielter Coolness.

Es gibt sie aber auch tatsächlich, die respekt- und disziplinlosen Buddys, die als Wundertüte mehr Ärger als Freude machen, dann vorzeitig nach Hause geschickt werden, aber Geld und Zeit gekostet haben. Will man sicher gehen und nicht die Katze im Sack kaufen, sollte man ausreichend Zeit in die Abklärung investieren. Gespräche mit dem Spieler selbst und mit vorherigen Coaches, oder anderen Vereinsvertretern vorheriger Stationen, helfen dabei. Ganz sicher geht man nur mit einem Probewochenende, was je nach Anreiseentfernung teuer werden kann. Nicht selten pfeifen die Spatzen solche Besuche aber von den Dächern und möchte man dann vermeiden, dass der “Gast” an diesem Wochenende nicht noch andernorts vorstellig wird (andere Vereine als Trittbrettfahrer, man selbst zahlt aber die Reisekosten und Unterbringung), sollte man die Besuchszeit von Ankunft bis Ende durchplanen und nicht von seinem Gast weichen.

Will man dauerhaft mit Imports spielen, ist es von Vorteil, sich als zuverlässiger und worthaltende Partei zu präsentieren. Auch die Spieler tauschen sich über ihre Erfahrungen aus, sind gut vernetzt kommen auch gerne wieder, wenn sie die Gelegenheit bietet. Ernsthafte Absichten zeigen sich durch die Schaffung einer Recruiting-Abteilung, deren alleinige Aufgabe die Recruitierung neuer Spieler und Imports, sowie deren Betreuung ist.

Kontakt für mehr Infos:
Oliver Hirte, oliver.hirte<at>american-football.de, Tel. 015678-690783